Wenn man in der digitalen Welt unterwegs ist, bekommt man schnell das Gefühl, man müsse überall präsent sein. Instagram, Threads, TikTok, LinkedIn, YouTube, Facebook und wenn’s geht, auch noch ein Newsletter. Denn Sichtbarkeit ist wichtig. Oder?
Ich habe lange versucht, diesen Anspruch zu erfüllen. Und ehrlich gesagt: Es hat mich mehr blockiert als motiviert. Heute weiß ich, dass Fokus mehr bringt als „Verzettelung“. In diesem Beitrag möchte ich erklären, warum ich mich bewusst gegen „all in, überall“ entschieden habe und warum das keine Schwäche, sondern ein klarer strategischer Schritt ist.
1. Jedes Netzwerk hat eigene Regeln und eigene Menschen
Die Idee denselben Inhalt überall gleichzeitig zu veröffentlichen, klingt zunächst effizient. In der Praxis wirkt es oft aber beliebig oder unpassend. Jede Plattform hat eine eigene Sprache, ein eigenes Tempo und ein eigenes Publikum. Was auf Threads gut funktioniert, würde auf LinkedIn eher irritieren. Was auf Instagram ankommt, geht auf Facebook vielleicht völlig unter.
Deshalb habe ich für mich entschieden: Weniger Plattformen, dafür bewusster bespielt.
Ich konzentriere mich aktuell auf Instagram, Threads und meinen Blog auf MarcLitz.de. Diese drei Kanäle passen zu mir zu meiner Arbeitsweise und vor allem zu der Art von Inhalten, die ich teilen möchte.
2. Fokus sorgt für Tiefe statt Hektik
Wenn ich versuche überall mitzuspielen, bleibt keine Zeit mehr Inhalte wirklich zu durchdenken. Es entsteht ein Dauerzustand des Nachlieferns. Neue Posts, neue Reels, neue Features. Hauptsache irgendwas ist draußen.
Das Problem: So verliert man den roten Faden. Und irgendwann auch die Freude.
Indem ich mich auf wenige Kanäle beschränke, kann ich Inhalte sorgfältig planen, in Ruhe gestalten und mit Substanz füllen. Ein guter Blogartikel braucht mehr als 10 Minuten. Und ein sinnvoller Beitrag auf Threads lebt nicht von Hashtags, sondern von Haltung.
3. Qualität ist auch eine Entscheidung gegen Dauerpräsenz
Es gibt eine stille Erwartung, dass man sich permanent zeigen muss um relevant zu bleiben. Aber was ist das eigentlich für ein Maßstab? Ich finde dass Relevanz nicht durch Lautstärke, sondern durch Klarheit, Konsistenz und Persönlichkeit.
Ich poste nicht täglich, sondern dann, wenn ich etwas zu sagen habe. Und wenn ich poste, dann so, dass es zu mir passt. Ich muss nicht jeden Trend mitmachen. Ich muss auch nicht jede Funktion testen sobald sie live ist. Mein Ziel ist nicht der Schnellste zu sein, sondern derjenige, der dranbleibt und gleichzeitig authentisch bleibt.
4. Sichtbarkeit ohne Strategie ist nur Bewegung ohne Richtung
Natürlich will ich dass meine Inhalte gesehen werden. Aber nicht um jeden Preis. Ich habe gelernt: Wer versucht, allen gerecht zu werden, wird am Ende niemandem richtig gerecht. Auch nicht sich selbst.
Deshalb überlege ich bei jedem neuen Beitrag:
- Passt das Thema zu meinem Profil?
- Ist es auf dieser Plattform sinnvoll platziert?
- Dient es meiner langfristigen Ausrichtung?
Wenn ich alle drei Fragen mit „ja“ beantworten kann, wird gepostet. Wenn nicht, dann eben nicht. Ganz einfach.
Mein FaziT
Ich poste nicht überall, weil ich nicht überall etwas zu sagen habe. Und weil ich lieber auf drei Plattformen präsent bin, die ich wirklich gestalten kann, als auf sieben, bei denen ich nur durchhetze.
Strategie bedeutet nicht möglichst viel zu tun.
Strategie bedeutet, das Richtige zur richtigen Zeit für die richtige Zielgruppe zu tun.
Und genau das versuche ich. Jeden Tag ein bisschen besser.